Suche Sie sind auf der nach Ort, um volle E-Books ohne Download lesen? Lesen Sie hier Liebe, Leid - und welches Kleid?: Erinnert und gezeichnet von Ilene Beckerman. Sie können auch lesen und neue und alte volle E-Books herunterladen. Genießen Sie und entspannen Sie, vollständige Liebe, Leid - und welches Kleid?: Erinnert und gezeichnet von Ilene Beckerman Bücher online zu lesen. . KLICKEN SIE HIER, UM DIESES BUCH ZUM KOSTENLOSEN DOWNLOAD
Es gibt Menschen, so wie Marcel Proust, die sich beim Duft einer bestimmten Gebäcksorte auf einen Schlag an ihre gesamte Kindheit zurückerinnern. Und wem ist es beim Stöbern in alten Kisten nicht selbst auch schon so ergangen: Es fallen einem Kleidungsstücke in die Hände, die längst vergessen geglaubt waren, und plötzlich ist man wieder siebzehn und sieht alles genau vor sich -- wie zum Beispiel die erste Verabredung.
Diese Idee hat die amerikanische Autorin Ilene Beckerman zu ihrem amüsanten Büchlein inspiriert. Ihre Entrümpelungszeit im Kleiderschrank erstreckt sich von den vierziger Jahren bis in die Gegenwart. In kurzen, knappen Texten beschreibt sie ihr ganzes Leben. Zur Unterstützung der Vorstellungskraft der beschriebenen Schnitte, Stoffe, Farben und Muster hat sie jede Seite illustriert und in ihren Skizzen das Typische der Mode der jeweiligen Zeit eingefangen.
Sie beginnt in ihrer Kindheit, in der die Mutter für sie und ihre Schwester die Kleider selbst nähte, kommt zum verhaßten Tanzstundenfummel, der neben dem aufregenden ersten Ballkleid hängt. Ganz nüchtern erzählt die Autorin von ihrem ersten blauen Hängerchen, das ihr der Vater nach dem Tod der Mutter zu ihrem dreizehnten Geburtstag kauft. Den Tod eines ihrer Kinder erwähnt sie in einer Klammerbemerkung, als sie ihre schönste Umstandskombination beschreibt. Auch erinnert Beckerman sich noch ganz genau, daß sie nach dem Kauf des grünen Wickelkleids beschloß, heimzufahren und ihrem Mann die Trennung vorzuschlagen.
Die großen Tragödien in ihrem Leben macht Ilene Beckerman an den kleinen, unbedeutenden Nebensächlichkeiten fest, und genau hier liegt der Reiz des Buches. Da mögen amerikanische Präsidenten kommen und gehen, aber niemals vergißt eine Frau ihre aufregenden, hochhackigen, schwarzen Wildlederstiefel, die sie sich selbst zum fünfzigsten Geburtstag geschenkt hat. --Manuela Haselberger