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Autorisierte Lesefassung. 286 Min.
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Seine Eltern wollen endlich mal Enkel. Seine Kumpels wollen, dass er sich endlich ein Eigenheim zulegt und sein Chef besteht darauf, dass das Apostroph im Firmenslogan da bleibt, wo es seit 37 Jahren steht. Als dann auch noch auf einer Hochzeitsfeier seine Freundin Kinderwünsche äußert, weiß der Brauerei-PR-Manager Peter "Pitschi" Greulich (37), was er will: Raus aus der Provinz, raus aus seinem kleinbürgerlichen Leben. So schnell und so weit weg wie möglich. Keine zwei Tage später sitzt Peter an Bord des Iberia-Fluges 8743 nach Buenos Aires, wo er von einem Neuanfang am anderen Ende der Welt träumt. Doch statt la dolce vita wartet eine bizarre Kette von Missgeschicken und tragisch-komischen Unglücksfällen auf den Provinzflüchtling. Das hat er nun auf und davon ..."Pitschi" Greulich hat einen wiederkehrenden Albtraum: "Peter Greulich, bis zu seiner Pensionierung Leiter der Abt. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing von Seppelpeter's Spezialbräu, verstarb am 27.11.2056 in Bamberg-Strullendorf. Seiner Ehefrau Sabine und seinen drei leicht übergewichtigen Söhnen hinterlässt er ein Reihenhaus mit Kiesauffahrt und einen sauber polierten 5er BMW" – Seppelpeter! Ehefrau! Reihenhaus mit Kiesauffahrt! Der Horror trägt den Namen fränkische Provinz. Und heiratswillige Frauen! Als letzter unter Pitschis Freunden schickt sich nun Arne an, unter die Haube zu kriechen, um die Kiesauffahrt zu rechen. Das kann doch nicht alles gewesen sein, meint Pitschi allein auf weiter fränkischer Flur!
Wenn das nicht Satirefutter genug ist für einen hochtourig laufenden Gagproduzenten wie Tommy Jaud. Vollidiot hieß die mehr als erfolgreiche Zauberformel von der Suche des kleinen Mannes nach dem großen Glück. Nun also "Das Zweitbuch", Variationen desselben Themas. Als Lachsalvenlieferant für den kleinen Hunger zwischendurch eignet sich Pitschi, begnadeter Biertrinker, Fettnapftreter und Störenfried bürgerlichen Wohlbehagens allemal.
Allein die Flop-Idee, Arnes "Junggesellenabschied" mit einer aufblasbaren Puppe zu krönen, macht Pitschi Greulich drastisch klar, wie weichgekocht die ehemaligen Saufkumpane inzwischen sind. Und immer sind die Weiber als Spaßbremsen mit ihrem Gemäkel und ihren Versorgungsansprüchen dran schuld, wenn Männerfreundschaften in die Binsen gehen (siehe "Kiesweg" und "Eigenheim"). Schließlich gerät die Hochzeitsfeier durch Pitschis alkoholgesättigte Festrede in heftigste Schieflage (zuvor schickte bereits ein künstlicher Bulle – Pitschis Spaßbeitrag – den Pfarrer für unbestimmte Zeit ins Nirwana). Jetzt brodelts in Bamberg-Strullendorf. Doch warum hat Dauerfreundin Biene bei dem feierlichen Akt so merkwürdig feuchte Augen bekommen? Pitschi schwant Übles. Zu allem Unglück steht auch noch der jährliche "Malle"-Urlaub vor der Tür. Pitschi trifft eine einsame Entscheidung.
Fränkische Seppelpeter-Deppen, Alk, Malle, Kondome, Arschgeweihe, blonde Dummchen, exotische Strapsträgerinnen, gute Freunde. Es grenzte an ein Wunder, wenn aus diesen schlichten Ingredienzen ein gestandener "Sat1-Wochenshow"-Autor und "Ladykracher"-Produzent wie Tommy Jaud keine Funken schlüge. Aber ein Feuer wird noch lange nicht daraus! –Ravi Unger